Myrivilis, Stratis: DAS LEBEN IM GRABE

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Produktinformationen "Myrivilis, Stratis: DAS LEBEN IM GRABE"
Kindlers Literaturlexikon schreibt zu diesem Buch unter anderem: "Dieser Roman ist eines der bedeutendsten Prosawerke der griechischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Es gehört in die Reihe der europäischen antimilitaristischen Literaturwerke von Henri Barbusse, Andreas Latzko, Erich Maria Remarque u.a., in denen durch die Echtheit des persönlichen Zeugnisses die ganze grauenhafte Wirklichkeit zum Ausdruck gebracht wird. Wenn der Neorealismus, mit dem alles geschildert wurde, manchmal außerordentlich roh wirkt, so deshalb, um die grauenvolle Wirklichkeit des Krieges unter Vermeidung jeglicher Verschönerung auszudrücken. Einige eingeblendete typische Rückblicke auf das friedliche Leben auf der Insel Lesbos bilden einen harmonischen Gegensatz dazu. So wird die Hölle der Gegenwart durch die Flucht in eine glückliche Vergangenheit gemildert und die Brutalität der Erzählung streckenweise von der Poesie einer feurigen Sehnsucht abgelöst. Dieser dialektische Übergang von der Gegenwart zur Vergangenheit und vom Realismus zur Poesie ist eines der wesentlichen Elemente der Faszination, die von diesem Roman ausgeht. Ebenso reich, vielschichtig, kraftvoll und persönlich die Sprache." Leseprobe: (S. 280) (...) Und ich sitze hier, im großen Bunker, und schreibe an Dich. An wen sollte ich mich auch in diesen Stunden wenden? Andere tun das Gleiche. Einige beten. Sie genieren sich, es offen vor den anderen zu tun, und sitzen stumm und bewegungslos in einer Ecke. Wenn man aber ihre Lippen beobachtet, merkt man es. Einer liest in Davids Psalmen. Wenn jemand etwas sagt, tut er es leise und ganz aus der Nähe, auf vertrauliche Art. Und der Zuhörer schaut ihm auf die Lippen, wie Taube es tun. Alle sind blaß und haben einen gelblichen Teint, der an das Ölzeug der Fischer erinnert. Seit Einbruch der Dunkelheit schließen sie von drüben mit den großen Brocken zurück. Zwei davon erkennen die Landser an dem besonderen Geräusch, das die Granaten erzeugen. Davor fürchten sie sich besonders. Man sagt, daß sie von ganz weither, aus der Tiefe der gegnerischen Front schießen, und daß sie so schwer seien, daß sie auf Schienen liefen. Sie werden »Adam und Eva« genannt, warum, weiß ich nicht. Der Hauptmann sagt, es seien Schiffsgeschütze, die man von großen Panzerkreuzern abmontiert habe. Jedesmal, wenn eine dieser Granaten in unserer Nähe einschlägt, erzittert die ganze Galerie, knirscht die Verschalung und rieseln Erde und Steinchen aus den Ritzen. Dann halten alle im Schreiben, Flüstern oder Beten inne, richten unruhige Blicke zur Decke, schauen sich an und fahren in ihren Beschäftigungen fort. Jener, der in den Psalmen liest, bekreuzigt sich jedesmal. (...)
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