Murselas, Kostas: IHR ROTGEFÄRBTES HAAR (Antiquarisches Buch)

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Produktinformationen "Murselas, Kostas: IHR ROTGEFÄRBTES HAAR (Antiquarisches Buch)"
Kostas Murselas ist 1931 in Piräus geboren, wo er auch zur Schule ging. 1951 wird der damalige Jurastudent als führendes Mitglied der Jugendorganisation der KPG festgenommen und vor ein außerordentliches Militärgericht gestellt. Kurz bevor er die Lizenz erhielt, kehrte er dem Anwaltsmetier den Rücken und ließ sich in den Staatsdienst aufnehmen. Er arbeitet als Beamter, bis ihn die Junta 1969 aus dem Dienst entläßt. Seitdem widmet er sich ausschließlich dem Schreiben: er ist als Autor fürs Theater, fürs Fernsehen, als Journalist, Essayist und schließlich als Romancier tätig. Seine Theaterstücke wurden von zahlreichen Ensembles in Griechenland, aber auch im Ausland, wie in Frankreich und auf Zypern aufgeführt. In Deutschland erfreute sich sein Einakter "Die Frau trägt keine Trauer", aufgeführt in Köln in der "Comedia Colonia", in Berlin und in Brühl großer Beliebtheit. Dem breiteren Publikum wurde der Autor zunächst durch erfolgreiche Fernsehsendungen bekannt, für deren Konzeption er zuständig war. Der 1989 erschienene Roman "Ihr rotgefärbtes Haar" machte schnell Furore, bedingt auch durch den Erfolg der Fernsehverfilmung (in der Regie von Kostas Kutsomitis mit Beratung des Autors), die inzwischen wiederholt ausgestrahlt wurde. In rasantem Stil zeichnet der Autor ein Gemälde der griechischen Nachkriegsgesellschaft in den Jahren 1950-1960. Den zeitlichen Rahmen bildet also ein Jahrzehnt, das einerseits für die politischen und ökonomischen Strukturen des heutigen Griechenlands grundlegend ist, andererseits aber eben auch als die Zeit der bittersten Auseinandersetzung zwischen Links und Rechts das nationale Trauma repräsentiert. Das historische Portrait ist jedoch nur ein Aspekt dieses vielschichtigen Werkes: Liebe, Leidenschaft, die großen Fragen des Lebens haben darin ebensoviel Platz wie die Politik. Dabei kommt der Erotik eine zentrale Rolle zu; es gibt Szenen, die den Leser augenblicklich an Henry Miller oder Charles Bukowski denken lassen. Sprachlich nimmt Murselas keine Rücksicht auf den "guten Ton", seine Sprache ist extrem frei, mal anstößig und mal gewollt vulgär. Auch an Sarkasmus, Witz und Ironie läßt der Autor es nicht missen und so gelingt ihm ein authentisches und mitreißendes Sittengemälde seines Griechenland. Der Roman, der nun in deutscher Sprache vorliegt, wurde bereits ins Englische übersetzt, während er in Griechenland die 40. Auflage erlebt. Leseprobe: (S. 236 f.) (...) Er fand sie weinend vor dem Spiegel an ihrem Schminktisch sitzend vor, ihre Ellenbogen auf die Glasplatte und das Kinn auf die Hände gestützt. Sie tat nichts anderes, als sich im Spiegel anzuschauen und zu weinen. Als Luis eintrat, drehte sie sich zu ihm um und begann einen Monolog: "Mir geht es nicht gut. Ach, mein Gott. Mir geht es nicht gut. Was ist nur mit mir los? Warum weine ich ?" Luis setzte sich in die Nähe aufs Bett und ließ sie reden. "Mir geht es nicht gut. Was soll ich nur Panajotis sagen? Ich habe ihm versprochen, keinen Ouzo mehr zu trinken, und jetzt habe ich doch welchen getrunken. Er hat mich schwören lassen, daß ich euch nicht verrate, daß er ein Metaxas-Anhänger war, und ich habe es verraten. Daß ich meine Beine rasiert habe, das wollte er nicht. Und daß ich meine Haare blond gefärbt habe, das wollte er nicht. Und warum um alles in der Welt bin ich nur nicht nach Ägina gefahren? Was habe ich mir nur dabei gedacht, daß ich nicht hingefahren bin?" Sie redete und redete und merkte gar nicht, daß Luis kurz den Raum verließ und mit der Ouzoflasche und den Gläsern zurckkam. Vor allem merkte sie nicht, daß sie das fnfte Glas in einem Zug leerte. "Denk nicht, Vetter, daß ich eine unanständige Absicht hatte. Ganz sicher nicht." Als er vom Bett aufstand und hinter ihrem Rcken stehen blieb, trafen sich ihre Augen im Spiegel. Genau in dem Moment hörte sie auf zu reden und zu weinen. Sie versuchte sogar zu lächeln. Und da beugte sich Luis hinunter, nahm eine Brste und einen Kamm vom Toilettentisch. Sie rhrte sich nicht. Er war kurz befangen, doch dann kam ihm eine verrckte Idee und setzte sie sogleich in die Tat um: Zuerst löste er ganz plötzlich und unvorhergesehen ihren Dutt, eine von Antypas¿ letzten Festungen. Das blonde Haar, das herabfiel, war berauschend. Luis war begeistert. Er begann, ihr Haar zu brsten. (...)
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