Chatzopoulos, Konstatinos: HERBST

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Produktinformationen "Chatzopoulos, Konstatinos: HERBST"
Achtzig Jahre nach seinem Erscheinen in Griechenland liegt der Roman Fthinoporo, das bedeutende Prosawerk des griechischen Symbolismus, nun in deutscher Übersetzung vor. In ihm knüpft Kostantinos Chatzopulos (1868-1920) an die symbolistische Grundhaltung seiner frühen Lyrik an. Eine suggestive poetische Atmosphäre drängt hier die soziale Thematik in den Hintergrund - es stellt sich heraus, daß beide Aspekte nur schwerlich vereinbar sind. Obwohl Deutschland nicht zum Schauplatz seiner Dichtung geworden ist, hat Chatzopulos den literarisch produktivsten Teil seines Lebens in Deutschland verbracht. Hier nahm er Einflüsse auf, die für sein gesamtes späteres Werk prägend werden sollten und zugleich dessen Spannungsfeld beschreiben: Chatzopulos schwankte zeit seines literarischen Schaffens zwischen subtiler Lyrik und sozialkritischer Prosa, zwischen Symbolismus und Sozialismus. Kostantinos Chatzopulos hüllt melancholische Tristesse und krankhaftes Schweigen, aber auch romantische Liebe in einen farbenfrohen Dunstschleier. Was bleibt, sind trügerische Vexierbilder in herbstlichem Küstennebel. Trotz aller Annäherung wird der Roman dem Prädikat poésie pure nicht gerecht. Der Autor riskiert einen Blick aus dem Elfenbeinturm und kultiviert Sozialkritik in Spurenelementen - freilich ohne dramatische gesellschaftliche Konflikte zu beschreiben. So schildert er, bisweilen mit verhaltener Ironie, die statische Langeweile einer kleinstädtischen Oberschicht, erkennbar geprägt durch die Zeitumstände und die sogenannte griechische Seele. Leseprobe: (S.175) (...) Stefanos blieb nicht am Meer stehen. Im Kaffeehaus, das dem Casino gegenüberlag, spielte wieder Musik. Er blieb nicht stehen, sie sich anzuhören. Er wußte nicht, warum er sich bloß umdrehte und sich die Lampions der Uferstraße ansah, deren Licht inmitten eines tiefblauen Nebels bebte. Und er ging weiter. Jetzt schleppte er sich nicht mehr gebückt, sondern marschierte geradeaus, als ginge er zu jemandem, von dem er wußte, daß er ihn erwartet. Er wußte es, sah, wie er erwartet wurde, sah das Licht, das im Fenster leuchtete, blieb unbewegt und wartete ab. Bleich, trüb und melancholisch leuchtete dieses Licht vor ihm, doch sein Schein löschte alles, was zuvor an nervöser Unruhe in ihm gewesen war. Und er ging geradewegs auf dieses Licht zu. Als er an den Ort kam, an den er gelangen wollte, sah er plötzlich: Es brannte gar nicht. Er blieb stehen und sah vor sich hin, als traute er seinen Sinnen nicht mehr. Er betrachtete das Fenster, in dem er fortwährend Licht sah: Ein grauer Dunst blieb unbewegt vor der Scheibe, als wäre er herabgefallen und spiegelte sich nun inmitten einer großen, trüben Wolke. Stefanos sah nach oben: große, helle und glanzlose Wolken erfüllten den Himmel, fllten ihn regungslos aus. Rings um das Haus standen auch die Bäume unbewegt, unbewegt wie das Haus, unbewegt wie die Wolken, das Fenster und die Nacht um ihn herum. (...)
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